Trump verwendet Leonard Cohens "Hallelujah" für Wahlkampf
Erbengemeinschaft prüft rechtliche Schritte
Leonard Cohen - Hallelujah (Live 2009)
Ausgerechnet Leonard Cohens bekanntesten Song "Hallelujah" suchten sich die Wahlkampfmanager von Donald Trump aus, um seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat mit einer absurd schnulzigen Coverversion musikalisch zu untermalen.
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Die Erben von Leonard Cohen, der 2016 gestorben ist, hatten eine Nutzung des Songs auf Anfrage ausdrücklich abgeleht und veröffentlichten nun folgendes Statement:
„Wir sind überrascht und bestürzt darüber, dass die Republikaner „Hallelujah“, einen der wichtigsten Songs im Katalog von Leonard Cohen, auf solch ungeheure Weise politisiert und ausgeschlachtet haben, obwohl wir die Anfrage ausdrücklich abgelehnt hatten. Wir prüfen unsere rechtlichen Möglichkeiten. Hätten die Republikaner ein anderes Lied angefordert, "You Want it Darker", für das Leonard 2017 einen posthumen Grammy gewann, hätten wir möglicherweise die Genehmigung dieses Liedes in Betracht gezogen."
Brian J. Monaco, Präsident, Global Chief Marketing Officer von SONY / ATV Music Publishing stellte klar, dass der Song wissentlich ohne Erlaubnis verwendet wurde.
„Am Vorabend des Finales des Konvents haben sich Vertreter des Republikanischen Nationalkomitees mit uns in Verbindung gesetzt, um die Erlaubnis für eine Live-Aufführung von Leonard Cohens „Hallelujah“ zu erhalten. Wir haben ihre Anfrage abgelehnt. “
Ob Trump und sein Team jemals auf den Songtext gehört haben ist jedoch fraglich. Denn Cohens "Hallelujah" ist eben nicht die Hymne eines Siegers, sondern das verzweifelte Gebet eines gebrochenen Mannes und gilt als einer der größten Songs aller Zeiten, der vielfach gecovert wurde. Die Version von Jeff Buckley ist inzwischen bekannter als Cohens eigene Version.
"I did my best, but it wasn't much
I couldn't feel, so I tried to touch
I've told the truth
I didn't come to fool you
And even though it all went wrong
I'll stand before the Lord of song
With nothing on my tongue but Hallelujah"
Jeff Buckley - Hallelujah (Live)
Bereits in der Vergangenheit hatte Trump immer wieder Songs ohne Erlaubnis der Urheber verwendet, so unter anderem von den Rolling Stones, Neil Young und Tom Petty.
Aber das Recht interessiert einen wie Trump nicht. Deshalb heißt es hoffentlich auch bald für ihn: "You can't always get what you want".