Portishead verdienen 2.300 Euro mit 34 Millionen Streams
Geoff Barrow lässt seinem Frust auf Twitter freien Lauf
Die Zukunft der Musikbranche scheint ungewiss. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Dienste wie Spotify, Youtube oder Pandora Musikern wenig Geld einbringen. Letztes Jahr veröffentlichte Streaming-Riese Spotify offizielle Zahlen, nach denen er insgesamt rund 500 Mio. Euro an die Rechteinhaber zahlt. Außerdem zeigen Zahlen aus dem Jahr 2014, dass Streaming-Einnahmen, die von CD-Verkäufen zwar zum ersten Mal überstiegen. Allerdings findet das Geld nur in seltenen Fällen den direkten Weg zum Künstler, vielmehr geht es zu großen Teilen an Plattenfirmen und Verlage.
Barrows machte seinem Frust jetzt auf Twitter Luft:
34,000,000 streams Income After tax = £1700 Thank U @apple @YouTube @Spotify especially @UMG_News for selling our music so cheaply.
— Geoff Barrow (@jetfury) 13. April 2015
I've got nothing against streaming a record But I've got a lot against people giving my work away for free
— Geoff Barrow (@jetfury) 13. April 2015
Umgerechnet verdient Barrow damit pro Stream eines Songs gerademal 0.007 Cents. Wer hier scheinbar richtig verdient, ist Universal Music Group. Die kritisiert Barrow auch dafür, dass sie seine Musik so günstig unter das Volk bringen. Zur Universal Music Group gehört auch die Universal Music Publishing Group, diese schließt in der Regel die Verträge mit den Streamingdiensten.
Im Gegensatz zu Mumford & Sons oder Benjamin Gibbard, Sänger von Death Cab For Cutie, die sich kritisch gegenüber Jay-Z Streaming-Dienst TIDAL äußerten, ist Barrows Meinung zu diesem Kozept noch nicht bekannt. Den Aussagen auf Twitter nach, dürfte er das Ganze jedoch eher kritisch sehen.
Portishead hatten Mitte der 90er Jahre mit ihrem gefeierten Debütalbum "Dummy" das Triphop-Genre geprägt und seitdem drei Alben veröffentlicht.
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