In den USA schon ein wenig bekannter, ist der Name Zola Jesus hierzulande leider noch bei vielen Menschen mit wenig Inhalt verknüpfbar. Ändern dürfte das "Stridulum II". Hinter Zola Jesus steckt die russisch-stämmige Nika Roza Danilova. Mit einer Stimme, die Atmosphäre schafft und kalt den Rücken runterschauert, schreitet sie von Song zu Song gen Dunkelheit - begleitet von einem musikalischen Soundtrack zwischen Choral, Industrial und Popoper, bei dem selbst der Gruffti Muffe bekommen dürfte.
"Stridulum II" ist die erste Veröffentlichung von Zola Jesus auf europäischen Terrain und gleichzeitig die um 3 Songs erweiterte und auf Albumlänge gestreckte EP, die bereits letztes Jahr in den USA veröffentlicht, in höchsten Tönen gelobt und nicht zu Unrecht als perfekter Supportact von Fever Ray bewertet wurde. Zola Jesus ist wie eine Prozession durch den Nebel: Danilovas Stimme zieht Hallschleier hinter sich her, die vertonte Dunkelheit marschiert wie der Sensemann voraus. Aber wenn man ihr folgt, aufmerksam zuhört und mal innehält, bäumt sich am Horizont etwas auf, das strahlt. Man kämpfe sich also vor.