Psychedelischer Jazz trifft aus verspulten R&B: Wenn Soundwizard Thundercat in "Innerstellar Love" seinen ihm eigenen Musikmix über die Hörer ergießt, wähnt sich dieser in einem skurrilen Seventies-Film über Schmetterlinge und Liebespaare mit vielen verschwommenen Einstellungen und einem Plot, der einer Traumlogik folgt.
Zappt man sich in Track Nr. 3 "I Love Louis Cole" gerät man in einen geradezu harten hektischen Beat, den der im Titel genannte fantastische Drummer Louis Cole, bekannt durch seine Funk-Beat-Gewitter beisteuert. Und natürlich gibt es auch auf dem vierten Album des Ausnahmebassisten viele weitere Gaststars zu hören wie Childish Gambino, Cloud-Rap-Pionier Lil B, Jazz-Fusionist Kamasi Washington, das jazzige wie hip-hoppige Quartett BadBadNotGood und der US-Rapper Ty Dolla $ign.
Und in der Single "Black Qualls" bringt er in vollkommener Harmonie zwei Funk-Generationen mit dem 21-jährigen Wunderkind Steve Lacy von The Internet und der 63-jährigen Legende Steve Lacy zusammen:
Video: Thundercat - Black Qualls (feat. Steve Lacy & Steve Arrington)
Stephen Bruner alias Thundercat kann einen immer noch schwindlig spielen, genauso wie er einen in einen geradezu entrückten Zustand versetzen kann: Der Bass steht zwar immer im Vordergrund, die verschiedenen von Funk, Soul, Hip-Hop, Yacht-Rock, R&B oder Disco geprägten Melodien entfalten sich um ihn herum und dennoch ist dieses Album trotz aller Ausgefeiltheit kein Kopfwerk, sondern zielt dennoch ins Herz, in den Bauch, in die Beine.
Video: Thundercat - Fair Chance (feat. Ty Dolla $ign & Lil B)
Das Motto des Albums "It Is What It Is" spiegelt sich in der glitzernden Musik Thundercats wieder, die wie ein einfaches aber überzeugendes Mantra Leichtigkeit, Verspieltheit und Magie ausstrahlt. Also glauben wir dem einfach, denn es ist eben so wie es ist – Thundercat kann einen Regenbogen aus einem Gartenschlauch zaubern:
Video: Thundercat - Dragonball Durag
