Die US-Supergroup The Raconteurs um Mastermind Jack White liefert nach elfjähriger Pause ein neues Album ab. Es gibt patriarchalischen 70er-Rock zwischen bittersüßen Melodien und kreischenden Gitarrenriffs, Lennon und Led Zepplin.
The Raconteurs - Bored And Razed
Bislang liefen The Raconteurs bei White eher in zweiter, wenn nicht dritter Reihe, hat er doch noch genug andere erfolgreich Projekte am Start - nach The White Stripes wären da The Dead Weather oder auch Whites Solo-Arbeiten zu nennen. Mit dem neuen Album könnte sich das ändern, denn mit dem nach elfjähriger Pause als Follow-up zu "Broken By Soldiers" und "Consolers Of The Lonely" veröffentlichten Longplayer gelingt ihm ein echtes Sahnestück männerdominierter Bluesrockmusik inklusive Gitarrensoli und ungehemmter Kreisch-Vocals.
Plattform für "Help Us Stranger" ist natürlich das White-eigene Label Third Man, und mit dem Gesamtpaket belegt White, das das mit Brandon Benson, Jack Lawrence und Patrick Keeler unterhaltene Projekt mehr als nur ein Hobby ist. Schon beim vor Albumrelease erfolgten Konzert vor kürzlich in Berlin sprühte die Band nur so vor Spielfreude, und das spiegelt auch das Album wider. Und auch, dass es hier nicht um White allein geht, sondern eben um das Kollektiv aus vier gestandenen Musikern.
The Raconteurs - Help Me Stranger
Dass sie sich für die zwölf Songs vom altgedienten Sound der 70er inspirieren ließen, gab Whites Co-Songwriter Benson kürzlich in einem Interview mit dem "Billboard"-Magazin unumwunden zu: "Uns ist bewusst, dass Rock'n'Roll derzeit aus der Mode ist. Aber das war nur ein Grund mehr, ein Rock'n'Roll-Album zu machen." Und genau das scheint allen Bandmitgliedern wahnsinnigen Spaß gemacht zu haben, was man dem Album einfach anmerkt.
