Setzte Kalkbrenner früher gern auf phantasievolle Songtitel – wir erinnern uns an "Altes Karmuffel", "Kleines Bubu" oder "Kruppzeug" – geht es auf "Parts Of Life" vergleichsweise unterkühlt zu. Die Tracklist besteht aus "Part One" bis "Part Fifteen" in scheinbar wahlloser Reihenfolge.
Es geht von druckvollem Clubtechno ("Part Three") über melodische Trance-Reminiszenzen ("Part Eight", "Part Four") und sanftere Ambient-Afterhour-Sounds ("Part Fourteen") bis hin zu Hymnen, die so mancher Großveranstaltung gut zu Gesicht stünden ("Part Two").
Es ist quasi alles vertreten, was das Elektronikerherz begehrt, wenngleich ein wenig der rote Faden fehlt. Aber egal, wo heute die meisten doch ohnehin lieber einzelne Tracks als ein ganzes Album konsumieren.
Mit "Part Six" gibt es dann auch noch was für jene Fans, die mit "Sky And Sand" dazugestoßen sind. Eine sanfte Vocal-Nummer für kuschelige Stunden zu zweit, die es für mein Dafürhalten nicht gebraucht hätte.
Paul Kalkbrenner gelingt so oder so einmal mehr der Spagat zwischen Pop und Techno, und damit ist "Parts Of Life" ein Album, auf das sich mal wieder alle einigen können, das viele aber auch bald schon wieder vergessen haben werden.