2016 das erste Mal in Erscheinung getreten, 2017 Major-Deal, 2018 Klickzahlen in Millionenhöhe - Luciano hat eine Bilderbuch-Karriere hingelegt. Kein Wunder, passt sein Sound doch perfekt in den Deutschrap-Zeitgeist, der sich von herkömmlichen Hustler-Rap mittlerweile vollkommen verabschiedet hat. Geschichten vom Hochkämpfen aus dem Problemkiez? Gerne, aber bitte mit tanzbarem musikalischem Unterbau. Wie diese Formel funktioniert, hat Luciano zweifelsfrei verstanden.
Auch das zweite vollwertige Album des "Banditorinhos" ist textlich unter dem Strich höchst eindimensional und kreist fortwährend um altbekannte Mantras - Dealen und Protzen. Doch für die Inhalte wird Luciano sowieso nicht von seinen Fans geliebt, sondern vielmehr für seinen zugänglichen Sound mit Trap-Versatzstücken aus Frankreich und Atlanta, dem man rein handwerklich wenig vorwerfen kann - außer vielleicht, inzwischen etwas überbenutzt zu sein. Wirklich aus der Deutschrap-Masse herausstechen kann man damit im Jahre 2018 nämlich nicht mehr.
Video: Luciano feat. Nimo - "Valentino Camouflage"