Für das vorangegangene Album "Parades" hatten sie alle Register gezogen: Über 30 Gastmusiker, eineinhalb Jahre Studioaufenthalt und danach dann fast 150 Konzerte weltweit mit großer Mannschaft. Das gipfelte in der orchestralen Interpretation dieses Albums, die sie in Zusammenarbeit mit dem Danish National Chamber Orchestra auf Tonträger festhielten. Solche dicken Dinger nehmen andere Bands zum Anlass, ihrem Schaffen einen fulminanten Schlusspunkt und sich selbst zur Ruhe zu setzen. Efterklang wiederum gehen zurück auf Los.
"Magic Chairs" ist in allem, was man von diesen Dänen je zuvor gehört hat, schlanker geworden: Weniger Mitwirkende haben an weniger orchestralen Arrangements getüfftelt. Efterklang klingt erstmals nach einer Band, die Pop für die Großbildleinwand macht, darauf märchen- und sagenhaft malt, ohne dabei den Spaß an diesem neuen Spiel zu verlieren. Wenn hier von Entschlackung bis aufs Pop-Mark die Rede ist, heißt das aber nicht, dass Glattgebügeltes zu erwarten wäre. Neben den bewährten Klängen einer skandinavischen Indiepopband sind es noch immer viele Bläser, Streicher und Klaviere, die subversiv die Songs verzieren. In dieser Kunst- und Detailverliebtheit steckt nun aber eine Klarheit, die so poppig und eindringlich ist, wie man es von Efterklang bisher nicht gehört hatte. Schön, wenn beim Entschlacken so etwas herauskommt.
Im Mai kommen die Dänen auf Tour, die von Tonspion präsentiert wird.