Hinter Caribou steckt Dan Snaith, ein kanadischer Kauz, der mittlerweile in London weilt und dort als promovierter Mathematiker den musikalischen Dreisatz umformuliert. Daheim im Homestudio löst er Formeln auf, addiert und subtrahiert Samples und zieht die Wurzel aus allerlei Midi-Schraubereien. Und dabei gibt es für ihn keine Unbekannten, denn all die Tasten, Schlegel, Saiten, Bleche, Trommeln und Streichereinheiten aus der Dose weiß er so anzuordnen und zu bedienen, dass unterm Strich niemals etwas Falsches herauskommen kann. Eine kauzige Platte ist das geworden. „Andorra“ klingt mal nach einer kanadischen Kommune à la Broken Social Scene, dann wie eine durchgeschepperte Werner Herzog-Inszenierung und danach dann wieder wie eine smart gesampelte Orchesterlibrary. Das wirkt manchmal - speziell am Ende des Albums - fast schon zu freigeistig und beliebig, was die Gesamtbewertung letztlich auch etwas mindert. Aber das wird Dan Snaith, der im Übrigen ein dicker und kollaborierender Kumpel von Four Tet, Adem und den Junior Boys ist, nicht stören. Viel zu lang nämlich forscht Dan schon in der Musik, auch wenn er hierzulande bisher weder unter dem Namen Manitoba noch unter Caribou in die hiesigen Clubs und Herzen aufgenommen wurde. Diese musikalische Ignoranz wird nun dank City Slang, dem geschmackssicheren Jäger und Sammler, ihr jähes Ende finden. (bb)
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Autor: Redaktion
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