Playbacks von Laptops und aus Samplern gibt es bei And The Golden Choir nicht. Tobias Siebert treibt den grassierenden Vinylfestischmus auf die Spitze und erschafft mithilfe von Schallplatten seine eigene Band. Einst produzierte er Platten für Juli, Kettcar und My And My Drummer und spielte selbst in Bands wie Klez.e oder Delbo. Jetzt sucht er mit seinem Debüt "Another Half Life" nach der eigenen Stimme.
Mittlerweile verlässt er sich ganz auf die eigenen Fähigkeiten und bespielt Schallplatten mit verschiedenen Instrumenten und Stimmen, die ihn live als Mitmusiker begleiten. Siebert kehrt asketisch in sich, und spielt jeden Ton selbst ein.
Klavier und Gitarren erinnern nicht nur in dem Opener "The Transformation" an Radiohead. In "Holy Diamond" etsteht aus einer Stimme, ein ganzer Chor, der das Seelenunheil beklagt.
Engstirnigkeit, Scheuklappenblick, all die Symtome, an der viele Werke, die aus einer Feder stammen kränkeln, finden sich hier nicht. Das Instrumentarium wird bei "My Brothers Home" sogar um mittelalterliches Gezupfe und Geklopfe erweitert.
Zum Ende jedoch wird zum Glück alles gut. Auf das himmelsöffnende "Angelina" folgt die Erlösung "In Heaven". And The Golden Choir erlöst uns aus dem diesseitigen Weltschmerz und entlässt uns mit einem Gospel aus einer Kehle ins Überirdische.